Prof. Dr. Carolin Freier: „Arbeit im Spannungsfeld von Flexibilität und Prekarität. Was Soziale Arbeit aus Erkenntnissen zur Plattformökonomie lernen sollte“
Über Plattformen buchbare Leistungen sind längst Teil des Alltags geworden – ob beim Einkaufen, bei der Essensbestellung oder bei der Möbelmontage. Auch wenn Arbeitsplattformen zur Vermittlung von bezahlten Dienstleistungen für die Soziale Arbeit eher ein Zukunftsszenario sind, so gibt es auch im sozialen Sektor schon zahlreiche Plattformen u.a. zur Vermittlung von (Online-)Beratung, aber eben auch gewinnwirtschaftlich organisierte Plattformanbieter, die soziale Dienstleistungen für sich entdecken.
Plattformarbeit bietet zahlreiche Vorteile, etwa das Beratung niederschwelliger für Klient*innen angeboten werden kann, da zeitlich flexibler, zeitnaher und zugeschnitten auf die Kommunikationsgewohnheiten ohnehin digital kommunizierenden Personen. Dem Gegenüber stehen, so zeigen Erkenntnisse zur Cloud- und Gigwork auf Plattformen, mitunter sehr prekäre Arbeitsverhältnisse in einem internationalen Wettbewerb.
Der Vortrag liefert Einblicke in die Arbeitswelt von Plattformarbeitenden und zeigt auf welche Bedeutung Plattformen zukommt, die in einer Mittlerrolle zwischen den Auftraggeber*innen und den Auftragnehmer*innen einnehmen. Ein weiteres Ziel des Vortrages ist darzustellen, inwiefern Mechanismen der Plattformökonomie die Handlungspraxis Sozialer Arbeit prägen und das Management sozialer Organisationen herausfordern können.